Wissenschaftler bewerteten im Rahmen einer umfassenden Übersichtsarbeit die Auswirkungen von Meditationspraktiken auf messbare Parameter des Immunsystems wie Entzündungsproteine, zelluläre Transkriptionsfaktoren und Genexpression, immunreaktive Zellzahlen, Zellalterung und Antikörperreaktion. Die Wissenschaftler schlossen zwanzig Studien mit einer Gesamtzahl von mehr als 1600 Patienten ein, wobei die Hälfte der Studien mit Probanden durchgeführt wurden, die an einer speziellen Erkrankung (z.B. Brustkrebs, HIV, Colitis ulcerosa, Arthritis etc.) litten. Des Weiteren wurden Studien mit Patienten, bei denen potenzielle Risikofaktoren (Übergewicht, Schlaflosigkeit etc.) nachgewiesen wurden sowie Studien mit gesunden Probanden in die Analyse miteinbezogen.
Die vorsichtige Einschätzung der Wissenschaftler lautet, dass Achtsamkeitsmeditation einzelne Immunparameter wie z.B. das Entzündungsgeschehen, die zellvermittelte Immunantwort und die Enzymaktivität im Hinblick auf die Zellalterung positiv beeinflussen kann. Manche Effekte waren jedoch abhängig davon, wie intensiv bzw. wie oft die Probanden meditiert hatten. Nicht in allen analysierten Studien wurde dieser Aspekt akribisch nachgehalten bzw. berichtet. Wegen dieses und weiterer Kritikpunkte sehen die Wissenschaftler dringenden Bedarf der weiteren Erforschung des immunmodulierenden Potenzials meditativer Verfahren.
Quelle: Carstens Stiftung
Black DS, Slavich GM. Mindfulness meditation and the immune system: a systematic review of randomized controlled trials. Ann NY Acad Sci 2016; epub ahead of print. doi:10.1111/hyas.12998
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