Gedanken zum Pfingsfest

Frohe Pfingsten.

„Der Pfingsttag kennt keinen Abend, denn seine Sonne, die Liebe, geht nie unter.“
Von Theodor Fontane

Es ist heute eher ein Gedenktag. Vergessen der Urspung und der Weg, der zur inneren Quelle des Lichts führt. Zum Bereich dessen, was man als „Himmelreich Gottes“ in uns bezeichnete. Eine Ebene reinen, stillen, klaren Bewusstseins, voller Licht und Liebe. Die unsichtbare Quelle sichtbarer Welten, der Harmonie, der Ordnung und der Freude.

In der antiken Schrift der Bhagavad Gita heisst es:

„Wo keine Sonne, kein Mond und kein Feuer scheint, dort befindet sich meine höchste Wohnstätte.“

Das Leben ist in zwei Teile oder Aspekte unterteilt, in zwei verschiedene Bereiche, Felder oder Sphären. Auf einer Seite dieses Feldes befindet sich die physikalische Schöpfung. Auf der anderen Seite ist das Sein, reines Bewusstsein. Ganzheit und Vollkommenheit allein, die Welt der Illusiun, der wandelbaren Materie fehlt völlig. Das ist die Welt der „dunkellosen Dunkelheit“ und des „lichtlosen Lichts“, samenlos und unwandelbar und doch in allem präsent.

»Regungslos ist das Eine, schneller als der Gedanke,
die göttlichen Kräfte können es nicht einholen, da es
ihnen vorauseilt.
Still steht es und holt doch die anderen Laufenden ein.
Der Wind füllt es mit den Wassern des Lebens.
Es bewegt sich, es bewegt sich nicht,
Es ist fern, es ist auch nah.
Allem innerlich ist es doch
außerhalb von allem da.«

Isha Upanishad

Die gleiche Dualität gilt für das menschliche Bewusstsein. Dein Wesen hat zwei Seiten. – eine sichtbar, die andere unsichtbar. Mit offenen Augen siehst du die objektive Schöpfung und dich selbst darin. Mit geschlossenen Augen sieht man nichts, eine dunkle Leere, Gedanken, mentale Wellen, dahinter liegt Unendlichkeit; Dennoch ist dein Bewusstsein, selbst wenn es von der Form getrennt ist, immer noch sehr bewusst und wirksam. Wenn du in tiefer Meditation die Dunkelheit hinter den geschlossenen Augen durchdringst, den 4ten, Turiya, reines Bewusstsein, ruhevolle Wachheit, erreichst, dann siehtst du das Licht und die Liebe, aus dem die gesamte Schöpfung hervorgeht.

Durch tieferes Samadhi transzendiert deine Erfahrung sogar das manifestierte Licht und tritt in das Bewusstsein ein, was als Glückseligkeitsbewusstsein bezeichnet wird, oder Gottesbewusstsein- jenseits aller Form, aber unendlich realer, greifbarer und freudiger als jede sensorische oder überempfindliche Wahrnehmung.

Meditation ist der Weg dort hin. Meditierst du schon?

Eine Weisheitsgeschichte aus den Upanishaden.

Einst lebte ein junger Mann, der den Namen Shvetaketu trug, bei seinem Vater, Uddalaka Aruna. Als der Jüngling sein zwölftes Lebensjahr erreicht hatte, schien es seinem Vater an der Zeit, seinen Sohn zu einem Lehrmeister zu schicken. Shvetaketu ging und kehrte im Alter von vierundzwanzig Jahren wieder nach Hause zurück. Er hatte zwar viel gelernt, war aber hochnäsig und bildete sich viel auf sein Wissen ein. Er hatte das Gefühl, nun alles begriffen zu haben und glaubte, nichts mehr lernen zu können. Dem Vater missfiel das Verhalten seines Sohnes. Er nahm ihn zur Seite und fragte: „Mein Sohn, hast du jemals nach den Lehren gefragt, durch die man hört – hört und versteht –, was man nicht hören kann, hast du nach dem gefragt, durch das man sieht, was man nicht sehen kann und weiß, was nicht gewusst werden kann?“ Shvetaketu war neugierig geworden und fragte: „Nein, davon habe ich nicht gehört. Was sind das für Lehren?“ „Nun gut, ich werde dir davon berichten. Indem du weißt, was ein Klumpen Lehm ist, weißt du das Wesentliche über sämtliche Dinge, die aus Lehm gemacht werden. Sie unterscheiden sich alle lediglich nur durch ihre äußere Form und ihren Namen voneinander. Wenn du einen Klumpen Gold kennst, dann weißt du das Wesentliche über alle Dinge, die aus diesem Metall gemacht wurden. Auch hier unterscheiden sie sich lediglich in ihrer Form und durch ihren Namen. Das Gleiche gilt für Eisen und alle die anderen Metalle, die du kennst. Kennst du die Beschaffenheit und das Wesentliche, aus denen die Dinge gemacht sind, dann weißt du, dass sie sich lediglich in Form und Namen unterscheiden.

Genauso bekommst du durch solches Wissen das Wesentliche und die Grundlage von allem zu Wissenden.“ „Mein lieber Vater, ich glaube, dass meine Lehrer dieses Wissen nicht hatten, denn sonst hätten sie es mich bestimmt gelehrt. So bitte ich dich, mich darin zu unterrichten.“

„Das tue ich gerne, mein Sohn. Darum höre gut zu: Am Anfang war reines Sein, eines ohne ein anderes. Einige Menschen glauben zwar, dass am Anfang nur das Nichtseiende war, das Nichtseiende ohne ein Zweites, und dass dieses das Seiende gebar. Aber sage mir, wie hätte es so sein sollen? Wie hätte sich aus dem Nichtseienden ein Seiendes entwickeln können? Nein, nein, mein Sohn, am Anfang aller Dinge existierte das reine Sein. Das reine Sein aber dachte bei sich selbst: Ich möchte so gerne „Viele“ werden. Ich möchte gerne die verschiedensten Gestalten und Formen annehmen. Und so schuf das eine Sein das Licht. Das Licht aber dachte bei sich selbst: Ich möchte so gerne Viele werden. Und das Licht brachte das Wasser hervor. Und das Wasser dachte bei sich selbst: Ach, ich möchte so gerne Viele werden und Form und Gestalt bekommen. Und so erschuf das Wasser die Erde. Auf diese Weise erschuf sich das ganze Universum aus dem reinen Sein. Dieses Sein, das die feine Grundsubstanz von allem ist, die höchste Wirklichkeit, das Selbst von allem, was existiert, DAS BIST DU, Shvetaketu.“

„Erzähle mir mehr von diesem Wissen, gelehrter Vater“, bat Shvetaketu, und war erstaunt über die Weisheit seines Vaters. „Gut, mein Sohn, so soll es sein. Nimm dieses Salz, gieße es in ein Glas mit Wasser und komme morgen früh wieder zu mir.“ Der Sohn tat, wie sein Vater ihm befohlen hatte und ging am nächsten Morgen wieder zu seinem Vater. „Bring mir das Salz, das du gestern Abend in das Wasser getan hast.“ Shvetaketu schaute in das Glas und konnte das Salz nicht sehen, da es sich über Nacht vollständig aufgelöst hatte. Der Vater sprach zu ihm: „Nimm einen Schluck, ganz von oben, und sag mir, wie es schmeckt.“ „Es schmeckt salzig, Vater.“ „Schütte noch mehr fort und trinke einen Schluck aus der Mitte des Glases. Wie schmeckt dies?“ „Nicht weniger salzig, als der erste Schluck, Vater.“ „Und jetzt, schütte ein wenig fort und trinke einen Schluck vom Boden des Glases. Wie schmeckt dies?“ Auch hier tat der Sohn wieder, wie ihm geheißen war. „Es schmeckt genauso salzig wie der erste und der zweite Schluck.“ „Nun gut, mein Sohn. Nun wirf alles weg und komm zu mir.“ Shvetaketu ging zu seinem Vater und sagte: „Jeder Tropfen schmeckte salzig.“ „Das ist richtig, mein Sohn, du vermagst das reine Sein, wie es alles durchdringt, nicht zu sehen, aber in Wahrheit ist es wirklich da. Dieses Sein, das die feine Grundsubstanz von allem ist, die höchste Wirklichkeit, das Selbst von allem, was existiert, DAS BIST DU, Shvetaketu.

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