Warum gibt es das Max Müller Bhavan?

Warum gibt es das Max Müller Bhavan?

Wer war Max Müller und was hatte er mit Indien zu tun? Wer in Deutschland nimmt überhaupt auf, was Max Müller vor über einhundert Jahren hinterlassen hat und welcher kultureller Schatz interkultureller Bildung damit verbunden ist und in jeder deutschen Schule gelehrt werden sollte?

Auf meinen Reisen hatte ich in verschiedensten Ländern immer wieder Kontakt, durch meine Arbeit, mit den Goethe Institut und den Goetheschulen. Das Goethe-Institut ist ein gemeinnütziger Verein mit Hauptsitz in München, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland zu fördern, die internationale kulturelle Zusammenarbeit zu pflegen und ein umfassendes, aktuelles Deutschlandbild zu vermitteln. Goethe-Institute sind in 98 Ländern weltweit tätig.

Zum internationalen Schüleraustausch beherbergten wir zuhause in Deutschland auch Kinder aus den Goetheschulen und meine Tochter hatte Gelegenheit, an einer Goethe-Schule in Südamerika am Unterricht teilzunehmen.

Während fast alle Institute unter diesem Namen bekannt sind, werden in Indien die Goethe-Schulen unter anderem als „Max Müller Bhavan“ bezeichnet. Wo Max Müller neben Shiva wohnt.

Max Müller? In Deutschland kennen ihn allenfalls Spezialisten der Zunft oder Indologen. In Indien ist sein Name den gebildeten Schichten geläufig, und sei es nur, weil die – immerhin sechs – Goethe-Institute auf dem Subkontinent auf den Namen „Max Müller Bhavan“ hören. Der 100. Todestag des Sanskrit-Forschers war im Jahr 2000 und für die indische Seite ein mindestens ebenso gewichtiges Datum, wie für die deutsche der zehnte Jahrestag der Wiedervereinigung, um ein umfangreiches, halbjähriges Kulturgastspiel zu rechtfertigen.

Das örtliche Max Müller Bhavan in Delhi genießt eine privilegierte Adresse neben dem ehrwürdigen Prince of Wales Museum. Wenige Schritte entfernt liegt die National Gallery of Modern Art, in der Christoph Vitali vom Münchner Haus der Kunst seine Ausstellung mit Werken von Baselitz, Polke und Rückriem eingerichtet hat. Unter den Leihgebern ist nur ein einziges deutsches Museum.

Max Müller war nicht nur Indologe. Er war einer der bedeutensten deutschen Vedantisten. Man bezeichnet ihn den Vedantist der der Vedantisten. Er hat in der Tat die wahre Seele der Melodie des Vedanta eingefangen, inmitten all seiner Vertonungen von Harmonien und Zwietracht das eine Licht, das die vielen Glaubensgemeinschaften Indiens und Glaubensbekenntnisse der Welt erhellt, der Vedanta, in dessen einzigen Prinzip der allumfassenden Erkenntnis, alle Religionen den Ursprung haben und nur Abbildungen sind.

„Es gibt Fragen, welche von jeder vernünftigen Philosoph als einfach ultra vires abgelehnt werden sollte. Wir wissen, daß wir gewisse Töne nicht hören, gewisse Farben nicht sehen können, warum denn nicht einsehen, daß wir gewisse Dinge nicht begreifen können.“

Friedrich Max Müller

(1823 – 1900), Indologe, Sprach- und Religionswissenschaftler, förderte die Vedaforschung durch seine Ausgabe der »Rig-Veda-Sanhita«, Begründer der vergleichenden Religionswissenschaft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Max_M%C3%BCller?wprov=sfla1