Verlasse den eigenen Kerker

Im Leben finden wir schon immer Situationen, die einen überfordern, Stress und Verspannung hervorrufen – auf die ein oder andere Weise. Seit nunmehr zwei Jahren umhüllt die Pandemie und damit verbundene Panikpolitik die Psyche der Menschen und erfüllt die Herzen mit Angst und Dunkelheit. Das bringt im Grunde die Gesellschaft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und bisweilen auch darüber hinaus.

Laut Krankenkassen und Kliniken hat die Pandemie die seit Jahren anhaltende Zunahme psychischer Erkrankungen weiter beschleunigt. Der Kinder- und Jugendreport der DAK vom Dezember 2021 gibt an, dass während der Pandemie mehr Minderjährige an Depressionen erkrankten. (Quelle ZDF)

Zu den umfangreichsten Datensätzen gehört die Copsy-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Dafür wurden fast 1.600 Familien mit Kindern zwischen 7 und 17 Jahren befragt. Die empfundene Lebensqualität der befragten Kinder und Jugendlichen habe sich in den Befragungszeiträumen 2020 und 2021 deutlich reduziert.

Faktoren wie Ängstlichkeit und depressive Symptome nahmen zu. Vor der Krise gaben 10 Prozent depressive Symptome an, bei der jüngsten Befragung zwischen Dezember 2020 und Januar 2021 waren es 15 Prozent, bei Ängstlichkeit sogar 30 Prozent.

„Es gibt mittlerweile zahlreiche Beobachtungsstudien aus Deutschland und anderen Ländern, die zeigen, dass die psychische Belastung bei Kindern und Jugendlichen vor allem während der Lockdown-Phasen zugenommen hat“, sagt Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer, zu ZDFheute.

Und je mehr wir uns wehren, desto mehr Kraft verlieren wir und öffnen der Verzweiflung die Tür. Wenn wir aber vertrauen, uns der Bewegung der Wellen hingeben und der Panik nicht erlauben, unseren Blick zu trüben, stellen wir fest, dass wir selbst die Welle sind. Und die Welle ist das Meer. Es gibt keinen Anlass zur Sorge, denn wir können uns in dieses Meer versinken lassen und verlieren uns doch nicht.

Also lass das Boot ruhig davon treiben, du brauchst es nicht und hast es nie gebraucht. Dreh deinen Blick der aufgehenden Sonne entgegen, lerne zu meditieren und lasse los, denn am Horizont zeichnen sich womöglich schon ungeahnte neue Möglichkeiten ab, die du zuvor, in der falschen Sicherheit deines Bootes, gar nicht erkennen konntest. Meditation lässt dich den Horizont eines klaren, hellen und lichterfüllten Horizont besser erkennen.

Du bist kein Tropfen im Ozean,
Du bist ein gesamter Ozean in einem Tropfen.
(Rumi)